Motor Teil 3 – Ventile ausbauen

Nachdem der Zylinderkopf vom Motor getrennt ist, konnten die Ventile ausgebaut werden. Hierzu wurden die Ventilkeile durch leichte Schläge mit einem Hammer gelöst und dann die Ventilfedern mit einem passenden Werkzeug zusammengedrückt, damit die Ventilkeile entfernt werden können.

Jetzt konnten die Ventile und die Ventilsitze begutachtet werden. Der Zustand der Ventile war eigentlich ganz gut. Hier und da sind die Ventilflächen etwas eingelaufen. Das Tragbild der Auslass-Ventile sah verglichen mit den Einlass Ventilen besser aus. Hier und da gab es schon leichte Korrosionspuren. Das sollte sich aber mit dem Einschleifen der Ventile beheben lassen. Der Zustand der Ventilschäfte war tadellos. Hier gab es nach der Reinigung nichts zu meckern.

Nachdem der Zylinderkopf dann grob gereinigt war, konnte das Ventilschaftspiel kontrolliert werden. Als maximales Spiel wird im Werkstatthandbuch für Ventile mit einer Feder max. 0,25mm angegeben. Nach der ersten Wackelprobe ohne Messuhr sagte mir mein Gefühl, dass hier eigentlich keine Probleme zu erwarten waren.

Die Ergebnisse der Messungen waren dann erwartungsgemäß auch innerhalb der zulässigen Tolleranz. Somit werde ich hier keine Teile auswechseln, wenn mit dem Einschleifen der Ventile alles klappt.
Hier die Messwerte:

  • 1. Zylinder Einlass 0,12 mm
  • 1. Zylinder Auslass 0,07 mm
  • 2. Zylinder Einlass 0,08 mm
  • 2. Zylinder Auslass 0,09 mm
  • 3. Zylinder EInlass 0,10 mm
  • 3. Zylinder Auslass 0,14 mm
  • 4. Zylinder Einlass 0,11 mm
  • 4. Zylinder Auslass 0,05 mm

Hier noch ein Bild vom gereinigten Zylinderkopf mit eingesteckten Ventilen (hier Zylinder 3 /4)

Motor Teil 2 – Zylinderkopf abheben

Heute habe ich seit langer Zeit mal wieder etwas Zeit gefunden, mich um meinem R442 zu kümmern. Da es für Lackierarbeiten noch zu kalt ist, habe ich beschlossen, mir den Motor vorzunehmen, da dieser an der Kurbelwelle zur Kupplung in undicht ist und auch sonst an einigen Stellen das Öl nicht hält.

Zwischenzeitlich habe ich die Kompression gemessen und die Wasserpumpe demontiert.

Die Kompression vom 1. Zylinder lag bei schlappen 12 bar im Maximum. Alle anderen Zylinder lagen zwischen 24-26 bar, was ausreichend ist.
Nach dem der Ventildecke abgebaut war, habe ich mir das Ventilspiel angeschaut.

Ahh, welches Ventilspiel ???

Gut der Motor war kalt, aber ein wenig Spiel hätte ich schon erwartet 🙂

Das könnte evtl. die schlechte Kompression am 1. Zylinder erklären. Schließlich habe ich also die gesamte Kipphebelwelle demontiert. Im Anschluß wurden die Stehbolzen der Kipphebelwelle entfernt. Die Kipphebel sind alle ein wenig eingelaufen, aber sonst soweit völlig OK.

Schließlich kommen die Düsenstöcke an die Reihe, welche auch schnell demontiert und grob gereinigt sind. Also in der richtigen Reihenfolge die Zylinderkopfschrauben gelöst und den Kopf abgehoben. Hier nicht vergessen, die Ölversorgungsleitung vom Zylinderblock abzuschrauen, weil der Zylinderkopf sonst irgendwie hängt 😉

Die Ablagerungen auf den Kolben und Ventilen gleichen sich bei allen Zylindern. Da gibt es keine besonderen Auffälligkeiten, weiteres wird sich nach dem Ausbau der Teile zeigen. (Hier wieder der erste Zylinder)

Dann noch schnell die Stehbolzen entfernt, die sich leicht lösen ließen. Der Rest bleibt sitzen.

Dann den Motor gewendet und es geht an die Demontage der Ölwanne. Hier macht sich der Motorhalter echt bezahlt. Sehr einfach und leicht zu drehen bzw. zu rangieren, was bei einem Motorgewicht von geschätzen 300 kg sonst nicht so ganz einfach wäre. Was als nächstet gemacht wird:

  • – Ventile ausbauen, Ventilschaftspiel messen, Ventile einschleifen
  • – Kolben, Laufbuchsen ziehen
  • – Kolben, Laufbuchsen Kurbelwelle, Lagerschalen vermessen

Das weitere Vorgehen ist dann vom Verschleißzustand der einzelnen Teile abhängig.

Bremsen montieren

Nachdem jetzt alle Teile der Hinterradbremse grundiert und aufgearbeitet sind, kann es an die Montage der Teile gehen.  Also sorgfältig alle Teile eingebaut und auf Leichtgängigkeit geprüft.
Die entgültige Einstellung der Bremse erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.

Lenkgetriebe Teil 1

Jetzt kommt das Lenkgetriebe an die Reihe. Beim testen ist mir aufgefallen, dass sich die Lager nicht wirklich gesund anfühlen und die Lenkung doch an einigen Stellen blockiert.

Also erstmal das Lenkgetriebe äußerlich vom Dreck befreit und zerlegt. Im Lenkgetriebe habe ich eine Mischung aus Getriebeöl, Wasser und Ölschlamm (Sand?) gefunden. Es war also höchste Zeit, dass das Zeug da raus kommt.

Die Rollenkäfige sehen eingentlich noch ganz gut aus. Die Lagersitze an der Lenkspindel sind schon ein wenig angegriffen, können aber nachgearbeitet werden, da die Lager bei der Montage neu eingestellt werden.
Einzig das Nadellager im Mantelrohr (am Lenkrad) hat die besten Tage hinter sich und muss gewechselt werden. Hierzu habe ich eine Anfrage bei ZF gestellt. Mal sehen, was da an Teilen noch verfügbar ist.

Der Halter für das Lenkgetriebe ist auch schon fertig.